Grüne Heldengeschichten: Leider keine Dummheit

Jana Frielinghaus über die Strategien der Grünen-Führung

Die Grünen-Spitze und die Bundesminister der Partei haben es wieder geschafft, auf einem Parteitag Mehrheiten zu generieren. Und das für eine Politik, die überhaupt keinen Grundsatz mehr hat. Gelungen ist ihnen das mit den Strategien von Kommunikationsprofis, die noch den größten Mist als Fortschritt und pure Notwendigkeit verkaufen können. Und sogar als Fortschritt oder Bewahrung von Errungenschaften im Gegenwind des konservativen Rollback.

Dass man den Rollback in Wirklichkeit mitmacht, wissen die meisten Stammwähler und Mitglieder. Gerade jene, die schon beim Gründungsparteitag vor mehr als 40 Jahren ebenfalls in Karlsruhe dabei waren, haben miterlebt, wie sich die pazifistische in eine Kriegspartei, die Streiterin für soziale Gerechtigkeit in einen Teil der Hartz-IV-Koalition verwandelte. Nun kommt also noch hinzu, dass auch alle Reden von den Menschenrechten Geflüchteter Schall und Rauch sind. Dass dies die Wahlergebnisse dauerhaft drückt, ist dennoch nicht zu erwarten. Klimaschutz, notfalls zulasten der Armen und Lohnabhängigen, ist der Mehrheit der Anhänger schließlich eine Herzensangelegenheit.

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