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Festgekrallt am Lenkrad

Noch fehlen in Deutschland entscheidende Schritte für eine Mobilitätswende

Wenn jedes Jahr mehr Autos und Lastwagen auf den Straßen fahren, wird es schwierig, die Klimaziele zu erreichen. Und dass sich an dieser Entwicklung etwas ändert, daran lässt die Bundesregierung den Willen vermissen. Zu sehr hängt sie am Standort Deutschland für Autohersteller und an der Kultur des »freien Fahrens für freie Bürger«. Bekanntlich wurden die Sektorziele bezüglich des CO2-Ausstoßes gecancelt, und es werden weiterhin viele neue Straßen gebaut – weil ja die Nachfrage dafür besteht, so die Logik der Regierung. Der Verkehrsminister gibt sich gerne liberal und begrüßt jeglichen Ausbau von Infrastruktur. Diese Haltung ist bedenklich.

Wer nämlich die Klimaziele erreichen – und damit unsere Lebensgrundlage erhalten – will, muss jetzt Weichen stellen. Es braucht eine andere Mobilität, wie es ein Bündnis von Verkehrsverbänden und Gewerkschaften am Mittwoch skizziert hat. Nur mantrahaft Technologieoffenheit einfordern, reicht nicht. Notwendig sind vielmehr Verkehrskonzepte, die auf einen ressourcenschonenden öffentlichen Nah- und Fernverkehr setzen. Stillgelegte Bahnstrecken sollten reaktiviert und ein flexibles Busangebot auch für die Fläche entwickelt werden. Solche Alternativen schaffen mehr Lebensqualität: In Orten mit wenig Verkehr können die Bewohner aufatmen; wenn die Blechlawinen weg sind, entstehen neue Freiräume.

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