Alice Weidels Referent: Furchtbarer Jurist – Roland Hartwig

Roland Hartwig war Referent von Alice Weidel. Jetzt trennt man sich

Roland Hartwig ist der prominenteste AfD-Politiker, der am »Geheimtreffen« von Potsdam teilgenommen hat. Das hat für den 69-jährigen nun Konsequenzen. Am Montagabend gab ein Sprecher der AfD bekannt, dass Hartwigs Arbeitsverhältnis als Referent von Parteichefin Alice Weidel »im beiderseitigen Einvernehmen aufgelöst« worden sei.

Ökonomische Zukunftsängste werden Hartwig deshalb wohl nicht befallen. Anders als viele andere in der »Alternative« hat er eine erfolgreiche Karriere vor der Politik hinter sich. Nach einem Jurastudium in Freiburg fing er 1984 in der Rechtsabteilung des Chemiekonzerns Bayer an. Bei Bayer blieb Roland Hartwig sein ganzes Berufsleben und stieg 1999 zum Chefsyndikus des Unternehmens auf. Im Jahr 2016 ging er in den Ruhestand. Zu diesem Zeitpunkt war der Jurist schon drei Jahre in der AfD aktiv, für die er von 2017 bis 2021 im Bundestag saß.

Spannender als Hartwigs Abgeordnetentätigkeit ist seine Rolle in der AfD. Dort leitete er eine Arbeitsgruppe zum Umgang mit dem Verfassungsschutz und der Frage, wie man einer möglichen Beobachtung entgehen könne. Für Parteimitglieder veröffentlichte er eine »Handreichung«, mit der festgelegt werden sollte, worüber AfD-Mitglieder in der Öffentlichkeit besser nicht sprechen sollten. Von Hartwig als verboten eingestuft wurden etwa Forderungen nach der Verweigerung von Aufenthaltsrechten oder der Rückgängigmachung von Einbürgerungen. Also genau die Themen, die in Potsdam ausführlich erörtert wurden. Hartwigs Handreichung sah Konsequenzen bis zum Parteiausschluss vor. Insofern ist es konsequent, dass er nun nicht mehr für Weidel arbeitet.

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