Tarifabschluss der Länder: Enttäuschung ernst nehmen

Felix Sassmannshausen über den Tarifabschluss der Länder

  • Felix Sassmannshausen
  • Lesedauer: 1 Min.

Verdi hat dem Verhandlungsergebnis in der Tarifrunde der Länder zugestimmt. Damit steht der Tarifvertrag für die nächsten 25 Monate fest, denn so lange ist die vereinbarte Laufzeit. Das bedeutet in Anbetracht zweistelliger Inflationsraten in den vergangenen Jahren und der vorherigen Nullrunden für die allermeisten Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder einen deutlichen Reallohnverlust. Und offen ist, wie sich die Preise in den nächsten zwei Jahren entwickeln.

Zahlreiche Beschäftigte, die mit viel Energie an der Basis mobilisiert haben, sind von dem Ergebnis enttäuscht. Im Vorfeld hatten einzelne Betriebsgruppen dazu aufgerufen, dem Tarifabschluss eine Absage zu erteilen. Dennoch stimmten in einer Befragung unter Verdi-Mitgliedern zwei Drittel der Beschäftigten für den Abschluss. Die Gewerkschaft zeigt sich damit zufrieden. Doch umgekehrt heißt es, dass 30 Prozent den Tarifvertrag ablehnen. Damit deren Enttäuschung nicht in Frust umschlägt, sollte die Verdi-Führung die Unzufriedenheit ernst nehmen und auf die Kritiker*innen zugehen.

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