42 Länder mit Kampfdrohnen

Immer mehr Opfer unter der Zivilbevölkerung

Weltweit verfügen mindestens 42 Staaten über Kampfdrohnen, seit 2021 hat sich diese Zahl in etwa verdoppelt. Das berichtet die Organisation Dronewars UK, die regelmäßig eine Studie über die Verbreitung großer bewaffneter Drohnen herausgibt. Weitere Regierungen haben demnach entsprechende Verträge abgeschlossen, aber noch keine Drohnen einsatzbereit. Hierzu zählen Kanada, Indien, Rumänien, Italien und Deutschland.

Gemeint sind unbemannte Luftfahrzeuge der Kategorie »Medium Altitude Long Endurance« (MALE), die in Höhen von bis zu 10 000 Metern operieren und über eine lange Flugdauer verfügen. Zu den bekanntesten Exemplaren gehört die US-Drohne Predator, die seit der Jahrtausendwende im Einsatz ist, sowie die israelische Heron TP mit einer Spannweite von rund 26 Metern.

Inzwischen gehören auch China und der Iran zu den Marktführern. Gemessen an der Stückzahl ist aber die Türkei mit der Bayraktar TB2 Hauptproduzent großer Kampfdrohnen. Laut der Studie wurden diese seit 2021 in 15 Länder exportiert, darunter ist neben der Ukraine und Katar auch Polen. Ein weiteres Dutzend Regierungen wartet auf eine erste Lieferung aus der Türkei. Hersteller der TB2 ist die Firma Baykar Makina, die ihre Produktionskapazität mit einer neuen Fabrik in der Ukraine drastisch erhöhen will. Mit klappbaren Flügeln will die türkische Marine das Modell TB3 auch auf einem Flugzeugträger stationieren.

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Teller und Rand ist der nd.Podcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.

Laut Dronewars UK zeigen die Daten, dass die Länder ihre Kampfdrohnen erstmals überwiegend innerhalb ihrer eigenen Grenzen eingesetzt haben. Viele von ihnen gehören zu den eher neuen Nutzern, darunter Burkina Faso, Äthiopien und Mali. Die Regierungen geben diese Einsätze oft als »Anti-Terror-Operationen« aus. Laut der Studie fordern diese Angriffe »erhebliche zivile Opfer«.

»Abgesehen von einer wichtigen Nebenveranstaltung im Ersten Ausschuss der UN-Generalversammlung im Oktober 2023 gibt es kaum Anzeichen dafür, dass der Verbreitung bewaffneter Drohnen internationale Aufmerksamkeit geschenkt wird«, schreibt Dronewars UK. Gemeint ist die UN-Arbeitsgruppe für eine »Konvention über bestimmte konventionelle Waffen«. Sie arbeitet an einem Vorschlag zur Regulierung autonomer Waffensysteme, hat hierzu aber noch keinen Auftrag der Generalversammlung erhalten.

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