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Tötung von Affen in Nürnberg: Ein tierfeindliches System
Unter dem Deckmantel des Artenschutzes wandeln Zoos das Leid von Lebewesen in Profit um – Verluste billigend in Kauf nehmend
Die geplante Schlachtung von Pavianen im Nürnberger Tiergarten ist nur die Spitze des Eisbergs eines zutiefst tierfeindlichen Systems. Die Population habe sich zu stark vermehrt, nun lebten zu viele Tiere auf zu wenig Raum, weshalb es immer öfter zu blutigen Streits zwischen den Guinea-Pavianen komme, so die Begründung des Zoos. Die Tiere zu kastrieren, komme nicht in Frage, weil dann die Art gefährdet wäre – und die zählt aus Zoo-Perspektive mehr als das Individuum: Um die Art zu erhalten, werden Individuen – und um solche handelt es sich bei den hoch intelligenten und zu Freundschaften fähigen Primaten – in Gefangenschaft gehalten, gequält und im Zweifel getötet.
Wer hat etwas davon? Affen, deren artgerechter Lebensraum weitgehend zerstört wurde, interessieren sich bestimmt nicht für den Erhalt ihrer Art zur Belustigung anderer Primaten. Zoos schreiben sich Umweltbildung auf die Fahnen, sind letztlich aber vor allem Wirtschaftsfaktoren in ihrer Region, die das Leid ursprünglich wilder Lebewesen in Profit umwandelt – Verluste billigend in Kauf nehmend.
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