Hetzjagd auf Linke

Matthias Monroy zu politisch motivierten Fahndungen

Damals wie heute steht der polizeiliche Hauptgegner links.
Damals wie heute steht der polizeiliche Hauptgegner links.

Anfang der 70er Jahre suchte das Bundeskriminalamt mit dem Plakat »Anarchistische Gewalttäter Baader/Meinhof-Bande« nach mutmaßlichen RAF-Mitgliedern, 30 Jahre später nach Tätern wegen der Anschläge vom 11. September in den USA und noch einmal zehn Jahre später nach Mitgliedern des »Nationalsozialistischen Untergrunds«. Es sind die drei bekanntesten deutschen Fahndungsplakate, deshalb sind sie auch im Haus der Geschichte archiviert.

Die Asservate vermitteln den Eindruck, dass die Öffentlichkeitsfahndung in allen Phänomenbereichen der politisch motivierten Kriminalität gleichermaßen genutzt wird. Jedoch ermittelt die Polizei mit Hochdruck im linken Spektrum, obwohl die Anzahl offener Haftbefehle zu rechten Extremisten ein Vielfaches beträgt und diese auch – anders als Linke – tödliche Gewalt einsetzen. Mit den aktuellen Fahndungsplakaten zum Komplex »Antifa Ost« oder angeblichen »RAF-Rentnern« muss sich die Polizei deshalb weiter den Vorwurf gefallen lassen, auf dem rechten Auge blind zu sein.

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.