- Kommentare
- Pflege
Arbeitsklima: 50 Grad
Sarah Yolanda Koss zum Fachkräftemangel in der Pflege
Kipppunkte – das orthografisch auffällige Wort wirkt wie ein Tipppfehler. Wir kennen es aus der Klimadebatte zur Genüge. Nun warnt die Deutsche Angestellten-Krankenkasse (DAK): Die Pflege befinde sich in einem ähnlich kritischen Stadium. Der dortige Fachkräftemangel bliebe durch Wiedereinstiege und Zuwanderung höchstens stabil. Noch weniger hilft eine Anhebung des Renteneintrittsalters, wie es die FDP fordert. Die hohe körperliche Belastung des Berufs sorgt bereits für viele Fehltage.
Stattdessen empfehlen Expert*innen, die Zivilgesellschaft in die Verantwortung zu nehmen. »Freiwilliges Engagement« lautet das unzufriedenstellende Stichwort. Weder jene geforderten Bürger*innen noch die Politik nehmen das Feuer am Dach jedoch ausreichend ernst. Soziale Institutionen konkurrieren indes untereinander um Angestellte und Förderungen. Damit sich endlich etwas ändert, braucht es ein gesellschaftliches Umdenken – weg von der Ellbogenmentalität im sozialen Sektor, hin zu geteilter Verantwortung und ausfinanzierter Pflege.
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.