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Roland Philippi: Netzwerker aus Hessen
Roland Philippi soll die Fördermittelaffäre im Bundesbildungsministerium beenden
Dass sich rund 200 womöglich aus Bundesmitteln geförderte Lehrende und Mitarbeiter an Berliner Hochschulen in einem offenen Brief gegen Polizeigewalt aussprachen, hinterließ die Bildungs- und Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) in der Bild-Zeitung »fassungslos«. Damit begann die Fördermittelaffäre, in der schließlich die Staatssekretärin Sabine Döring geopfert wurde.
Ihr Nachfolger wird nun Roland Philippi, ein Parteifreund und enger Vertrauter der Ministerin, der sich zu »150 Prozent« hinter Israel stellt und die Unterzeichner des Briefes ihr gegenüber »verwirrte Gestalten« nannte.
2007 schloß Philippi sein Diplom der Politikwissenschaft an der Goethe-Universität in Frankfurt ab, 2011 folgte der Doktortitel; anschließend eine Stelle im hessischen Kultusministerium, zunächst als Büroleiter der FDP-Ministerin Nicola Beer, dann als Leiter des Personalreferats. In Hessen traf Philippi auch auf Stark-Watzinger, die seit 2011 Mitglied des Landesvorstandes der Liberalen und seit 2021 deren Vorsitzende ist. Nachdem sie im gleichen Jahr das Bildungsministerium übernahm, berief Stark-Watzinger Philippi als Leiter der »Grundsatzabteilung«. Dort war der Politologe für die Anbahnung und Umsetzung von Gesetzesvorhaben mit dem Bundeskabinett zuständig.
Wie er es bei einem Bundestagsabgeordneten und einer Landtagsabgeordneten vorgemacht habe, sollten Studenten in Nebenjobs Kontakte für ihre berufliche Zukunft knüpfen, empfahl Philippi vor einigen Jahren in einem Video. Für das FDP-Mitglied hat sich ein solcher »Netzwerkaufbau« 20 Jahre nach seinem Studium ausgezahlt.
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