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Neuer Tiefpunkt bei Syriza
John Malamatinas über den Sturz des Vorsitzenden Kasselakis durch das Zentralkomitee
Der vorläufige Tiefpunkt der Krise der griechischen Linken ist errreicht. Vor einem Jahr wurde der »Millionär aus Miami« Stefanos Kasselakis durch die Mitglieder zum Vorsitzenden der griechischen Linkspartei Syriza gewählt – nun wurde er bei einer geheimen Abstimmung des Zentralkomitees gestürzt. Kasselakis’ Ziel, die Partei zu erneuern, zu zentralisieren und ihr gar einen neuen Namen zu geben, war vielen ein Dorn im Auge. In der Parteibürokratie war der Unternehmer nie akzeptiert. Jetzt hat das Zentralkomitee Fakten geschaffen.
Syriza, einst ein Leuchtturm linker Hoffnung, kam schon kurz nach der Regierungsübernahme im Jahr 2015 ins Wanken. Die von der internationalen Troika EU, EZB und IWF erzwungenen Sparmaßnahmen bewirkten eine tiefe Desillusionierung. Diese führte zu wiederholten Wahlniederlagen und dem Rücktritt des einstigen linken Messias Alexis Tsipras.
Syriza muss sich umfassend neu aufstellen und eine neue Strategie entwickeln. Die Bauchnabelschau muss beendet werden, die den Wählern lediglich als Kampf um Parteiposten erscheint. Schließlich muss sich Syriza an die veränderte politische Landschaft anpassen: Der Aufbau einer Koalition mit der sozialdemokratischen Pasok und der abtrünnigen Neuen Linken könnte die Wahlchancen des progressiven Lagers verbessern. Darüber hinaus sollte sich Syriza auf die Mobilisierung der Basis konzentrieren. Der Kampf um den Vorsitz muss mit der Weichenstellung in eine bessere Zukunft einhergehen. Sonst droht der Untergang.
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