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Naive Hoffnungen auf Waffenruhe im Libanon
Der Vorschlag für eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah passt nicht ins Konzept der israelischen Regierung
Es wird keine Waffenruhe geben zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu wies seine Armee an, »die Kämpfe mit voller Kraft« fortzusetzen. Wie konnte die Weltöffentlichkeit einen Augenblick so naiv Hoffnung schöpfen, dass Israel das Töten einzustellen bereit sei? Netanjahu macht es seit Monaten im Gaza-Krieg vor: Alle Gespräche, die Kampfhandlungen einzustellen, ließ er im Sande verlaufen, machte die Hamas für das Scheitern verantwortlich – aus einem denkbar einfachen Grund: Die rechte israelische Regierung will allein bestimmen, wann das Sterben ein Ende haben soll.
Dieser Moment sei erst mit einem vollständigen Sieg erreicht. Übersetzt heißt das, wenn die Hamas im Gazastreifen und analog die Hisbollah im Libanon militärisch vernichtet oder ihre Kämpfer und Waffen so weit dezimiert sind, dass sie keine unmittelbare Gefahr mehr darstellen. Man darf spekulieren, wie viele Menschenleben das noch kosten wird. Recht auf Selbstverteidigung nennen das diverse westliche Spitzenpolitiker und erteilen der israelischen Regierung damit eine Art Freibrief für militärische Abenteuer im regionalen Umfeld.
Die Hisbollah ist bereit zu einer Feuerpause, sobald diese auch im Gazastreifen erreicht ist. Diese Bedingung passt aber nicht ins Kriegskonzept von Netanjahu und seinen rechtsextremen Koalitionspartnern. Die wissen genau: Trotz aller Aufrufe zu einer Feuerpause sind die Waffenlieferungen aus den USA nicht gefährdet. Und so lassen sie schon mal für eine Bodenoffensive trainieren.
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