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Mord an Journalisten in Syrien: Türkische Muskelspiele
Cyrus Salimi-Asl zur Tötung zweier kurdischer Journalisten in Syrien
Die Türkei hat ihre Politik gegenüber Syrien nicht einen Deut geändert: Sie attackiert weiter das Gebiet der Selbstverwaltung Nord- und Ostsyriens, schickt ihre Söldnertruppe SNA, die Syrische Nationale Armee, gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten vor, zerstört willentlich zivile Infrastruktur und tötet Zivilisten. Am Donnerstag traf eine türkische Drohne zwei kurdische Reporter, die über die andauernden Kämpfe in Syrien berichteten.
Augenzeugen kann die türkische Regierung nicht gebrauchen bei der Zerschlagung der kurdischen Nationalbewegung, weder in der Türkei noch im benachbarten Syrien. Der türkische Außenminister hat in einem Interview mit dem TV-Nachrichtensender Al-Jazeera noch mal klargestellt: Solange die Kurden in Nordsyrien nicht entwaffnet seien, gehe der Krieg der Türkei weiter. Der türkische Präsident Erdoğan legte noch einen drauf: »Es ist an der Zeit, die in Syrien existierenden Terrorgruppen auszulöschen«, sagte er am Freitag auf der Rückreise aus der ägyptischen Hauptstadt Kairo.
Wen er damit meinte, ist allen klar. Vertreter der türkischen Regierung nehmen das Wort »Kurden« nicht mal in den Mund, sprechen getreu offizieller Sprachregelung nur von »Terroristen«: PKK, YPG, SDF, alles gleich. Die Regierung in Ankara erwartet von den neuen Machthabern in Damaskus, dass sie die kurdischen Kämpfer entwaffnen und die Selbstverwaltung, wenn nicht auflösen, dann zumindest zurechtstutzen. Wenn diese das »Problem richtig angehen, gibt es für uns keinen Grund einzugreifen«, sagte der türkische Außenminister. Bis zu 18 000 türkische Soldaten sollen in Syrien stehen.
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