- Kommentare
- USA vs. China
Weihnachtsgeschenk für Tiktok
Donald Trump hat eine neue Social-Media-Liebe entdeckt
»Die größten Kritiker der Elche, lob’n bisweilen selber welche.« Der künftige US-Präsident wird es für selbstverständlich halten, dass gängige Sprichwörter extra für ihn umgewandelt werden müssen. Dies ist fällig, weil Donald Trump, der in seiner ersten Amtszeit China aufs wirtschaftliche Korn genommen hat und besonders dem Vorzeigeunternehmen Tiktok den Kampf angesagt hat, die Social-Media-Plattform plötzlich in sein Herz schließt. Sie hat ihm im Wahlkampf gute Dienste geleistet, denn auch Tiktoks Algorithmus fördert Hetztiraden und Verschwörungszeugs.
Der Vorgang passt zur Hybris Trumps, die er im Unterschied zu anderen auch noch stolz zur Schau trägt. Andere Politiker würden es kaschieren, wenn ihr plötzlicher Sinneswandel allein dem politischen Eigeninteresse geschuldet ist. Nicht so Trump, der das anstehende Tiktok-Verbot in den USA natürlich nicht wegen möglicher rechtlicher Bedenken aussetzen will. Er verteilt ganz offen aus reinem Eigennutz ein Weihnachtsgeschenk an Tiktok.
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.