Verschleppte Feuerpause

Cyrus Salimi-Asl zur Waffenruhe im Gazastreifen

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 2 Min.
Während die Welt auf eine Waffenruhe hofft, fliegt die israelische Armee weiter Luftangriffe auf den Gazastreifen: ein zerstörtes Auto inmitten von Schutt und Trümmern eines eingestürzten Gebäudes am Ort des israelischen Bombardements eines Wohnblocks in der Jalaa-Straße in Gaza-Stadt
Während die Welt auf eine Waffenruhe hofft, fliegt die israelische Armee weiter Luftangriffe auf den Gazastreifen: ein zerstörtes Auto inmitten von Schutt und Trümmern eines eingestürzten Gebäudes am Ort des israelischen Bombardements eines Wohnblocks in der Jalaa-Straße in Gaza-Stadt

Sie lag tagelang in der Luft, nun ist die Einigung da: Laut Medienberichten haben sich Israel und die Hamas auf eine sechswöchige Waffenruhe und die Freilassung von israelischen Geiseln geeinigt. Das sollte positiv stimmen, doch eingedenk der vergangenen Kriegsmonate kommt einem ein Verdacht: Lagen die nun zur Diskussion stehenden Eckpunkte eines Deals nicht schon vor Monaten so oder ähnlich auf dem Verhandlungstisch? Wurden also weitere Menschenleben geopfert, um den Krieg in die Länge zu ziehen?

Die Antwort liefert der rechtsextreme israelische Sicherheitsminister Itamar Ben Gwir: Er habe mehrfach Gespräche über eine Waffenruhe sabotiert. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Israel ist dem Ziel der Vernichtung der Hamas näher gekommen, hat den Gazastreifen durch monatelange Bombardements unbewohnbar gemacht und die Bevölkerung vertrieben. Wer wollte sich auf palästinensischer Seite darauf verlassen, dass die israelische Armee tatsächlich alle Truppen abzieht? Jetzt ist Trump gefordert, den Druck auf Israel zu erhöhen.

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