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Das Schlimmste für den Tierpark
Über die Folgen der Maul- und Klauenseuche
Welche Folgen der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche im benachbarten Hönow vor allem für die Bauern, aber dann auch für sie selbst als Kunden an der Wursttheke hat, das machen sich die meisten Berliner – typisch Großstädter ohne Bezug zur Landwirtschaft – noch gar nicht so richtig bewusst.
Selbst wenn sich ein neuer Verdachtsfall im Landkreis Barnim durch Labortests nicht bestätigen sollte – es sind bereits immense finanzielle Schäden entstanden. Denn mehrere Staaten haben ein Einfuhrverbot für Fleisch aus Deutschland verhängt. Der Deutsche Raiffeisenverband geht bereits jetzt von einem Umsatzverlust von einer Milliarde Euro aus.
Vorerst müssen treue Gäste des Tierparks Berlin-Friedrichsfelde draußen bleiben. Die wunderschöne Anlage liegt in der Zehn-Kilometer-Zone rund um den Ausbruch der Seuche in Hönow und ist deshalb seit 10. Januar für den Besucherverkehr geschlossen, so wie vorsorglich seit dem 11. Januar der Berliner Zoo gleich mit, obwohl er weiter entfernt liegt.
Wenn sich eines der dort gehaltenen Tiere infizieren würde, wäre dies »das Allerschlimmste, was wir uns vorstellen könnten«, sagt Direktor Andreas Knieriem. Im Tierpark leben rund 500 Exemplare, die sich anstecken könnten: Rotbüffel, Pinselohrschweine, Trampeltiere, Alpakas, Giraffen und so weiter. Sie alle müssten getötet werden, wenn es auch nur ein Tier erwischt.
Wenn gesagt wird, die Maul- und Klauenseuche sei für Menschen ungefährlich, dann ist damit nur gemeint, dass sie nicht daran sterben und keine gesundheitlichen Schäden davontragen können. Der mögliche wirtschaftliche Schaden ist riesig, wenn die Seuche nicht schnell eingedämmt wird.
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