Mariano Benítez de Lugo: Anwalt gegen Geierfonds

Madrider Rechtsanwalt kämpft für Betroffene von Zwangsräumungen

  • Ralf Streck
  • Lesedauer: 2 Min.
Justiz – Mariano Benítez de Lugo: Anwalt gegen Geierfonds

Mariano Benítez de Lugo ist als Anwalt auf Zwangsräumungen spezialisiert. Nach jahrelangem Streit ist es dem heute 84-Jährigem gelungen, Spekulanten in die Schranken zu weisen. Das gibt dem Ehrenvorsitzenden der Vereinigung demokratischer Juristen für Europa neuen Schwung für weitere Feldzüge. Vor dem Obersten Gerichtshof errang er für Mieterinnen eines Hauses im Zentrum der Hauptstadt einen entscheidenden Sieg, der nun vielen Ex-Mietern ehemaliger Sozialwohnungen Hoffnungen macht. Der Sozialdemokrat, der sich auch im großen Korruptionsskandal der rechten Volkspartei (PP) einen Namen als Vertreter der Nebenklage machte, hatte im letzten Jahr ein Buch veröffentlicht und darin Investmentgesellschaften wie die große Blackrock angeklagt. »Zwangsräumungen durch Geierfonds« lautet der Titel und damit stellte der Anwalt klar, was er von Blackrock und Co. hält. Das Buch widmete er einer Frau, die sich angesichts einer Räumung das Leben nahm.

Solchen »Geierfonds« hatte die ehemalige Bürgermeisterin von Madrid, Ana Botella, Frau des ehemaligen Ministerpräsidenten José María Aznar (PP), 2013 fast 2000 Sozialwohnungen verscherbelt. Das Recht, eine Wohnung selbst kaufen zu können, wenn man diese sieben Jahre gemietet hatte, wurde dabei missachtet. In dieser Sache wurde ein Urteil, das Benítez schon 2019 erkämpft hatte, kürzlich vom höchsten Gerichtshof bestätigt und ist nun rechtskräftig. Aktuell zeigt sich der Sozialdemokrat insbesondere in Sachen Wohnungsräumungen enttäuscht von »seiner« Zentralregierung. Sein Kampf für soziale Rechte werde also weitergehen.

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