- Kommentare
- Hamas-Geisel
Edan Alexander: Geste für Trump
Edan Alexander kam nach 19 Monaten in der Gewalt der Hamas frei
19 Monate war Edan Alexander in den Händen der Hamas-Milizionäre, seit Montagabend ist er frei. »Mir geht es gut«, hat er Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu per Telefon anvertraut. Die Hamas stellte die Freilassung als Zeichen guten Willens dar, tatsächlich handelt es sich um ein Geschenk für US-Präsident Donald Trump. Alexander, der auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft hat, war die letzte noch lebende US-Geisel in Händen der Hamas. Trump hat im direkten Kontakt mit der Hamas mehr erreicht als Netanjahu mit seinem sturen Kriegskurs. Die Hamas hofft, dass die US-Regierung Druck ausübt auf Netanjahu, damit dieser einem Waffenstillstand zustimmt.
Zur Freilassung ihres Sohnes war die Familie Edan Alexanders eigens aus den USA angereist, um den heute 21-Jährigen wieder in ihre Arme schließen zu können. Alexanders Eltern waren kurz nach seiner Geburt in die Vereinigten Staaten ausgewandert. Edan, ihr ältester Sohn, ging später alleine nach Israel, um dort in der Armee zu dienen. Am 7. Oktober 2023 wurde er dann von einem Wachposten in der Nähe des Gazastreifens in das schmale Küstengebiet verschleppt. Er ist der erste männliche Soldat, der seitdem lebend aus der Geiselhaft der Hamas freikam – ohne israelische Beteiligung. Nach seiner Freilassung hielt Edan Alexander auf einem Helikopterflug ins Krankenhaus eine Tafel mit der Aufschrift »Danke, Präsident Trump!!!« in eine Kamera.
Israelischen Medien zufolge ist Edan bei Verhören in der Geiselhaft gefoltert und in einen Käfig gesperrt worden. Die Hamas veröffentlichte im November 2024 ein Video, das ihn weinend zeigt. In Israel wird nun Kritik an der Regierung laut: Eine Geisel mit US-Pass kommt frei, während die anderen weiter gefangen sind.
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.