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Hilfe für Gaza: Außerhalb der Rechtsordnung
Cyrus Salimi-Asl zur Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen
Israel ist Kriegspartei und bestimmt jetzt mittels der Gaza Humanitarian Foundation (GHF), wer wie viel Brot, Wasser und Schmerzmittel bekommen soll. Das widerspricht allen Prinzipien humanitärer Hilfe, allen voran der Neutralität und Unparteilichkeit. Die sind nicht mehr garantiert. Die UN selbst ist aus dem Spiel, eine intransparente Stiftung mit Sitz in der Schweiz soll über Verteilungszentren die Hilfe im gesamte Gazastreifen zuweisen. Selbst für Außenstehende muss das wenig realistisch erscheinen. Dass der designierte GHF-Direktor am Sonntag zurücktrat, spricht für sich.
Die israelische Regierung führt den Krieg mit Bomben, aber auch mit der Kontrolle der Grundbedürfnisse der Menschen, die in einem Krieg zu überleben versuchen, den die meisten nicht gewollt haben. Für die schwersten Kriegsverbrechen finden Vertreter Israels eine Ausrede: Terroristen verschanzten sich in Schulen, Hilfsgüter würden von der Hamas weiterverkauft, die Menschen seien nicht rechtzeitig geflohen. Damit stellt sich Israel außerhalb der internationalen Rechtsordnung.
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