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David Huerta: Gewerkschaftschef im Visier von US-Präsident Trump
Seit Jahren antirassistisch aktiver Gewerkschafter im Fadenkreuz von Donald Trump
David Huerta zählt zu den prägendsten Figuren der US-amerikanischen Gewerkschaftsbewegung. Als Präsident der SEIU California und SEIU United Service Workers West (USWW) steht er einer Gewerkschaft mit 750 000 Mitgliedern vor. Huertas Engagement begann in den 1990er Jahren mit der viel beachteten »Justice for Janitors«-Kampagne in Los Angeles. Damals organisierte er migrantische Reinigungskräfte, die oft unter miserablen Bedingungen arbeiteten. Huerta setzte sich früh für Einwandererrechte ein. Auch als Präsident der SEIU-USWW. Unter seiner Führung wurden Englischkurse und Einbürgerungshilfen für Mitglieder eingeführt, und die Gewerkschaft setzte sich erfolgreich für stärkeren Schutz vor sexueller Belästigung in der Reinigungsbranche ein.
Am vergangenen Freitag wurde Huerta während einer Protestaktion gegen eine ICE-Razzia in Los Angeles festgenommen. Er hatte als Beobachter das Vorgehen der Behörden dokumentiert. Bundesbehörden werfen ihm die Blockade ihrer Arbeit vor. Seine Verhaftung löste breite Solidarität aus. Politiker*innen, Gewerkschaften und Bürgerrechtsgruppen forderten seine Freilassung und kritisierten die Kriminalisierung gewerkschaftlichen Engagements. Am 9. Juni kam der 58-jährige auf Kaution frei, er steht aber weiterhin unter Anklage. Zu seinen Auflagen gehört, dass er sich von Bundeseinrichtungen und Einsatzkräften 100 Yards (91,44m) entfernt halten muss.
In einem Statement betonte die SEIU, Huertas Einsatz sei beispielhaft für den kollektiven Kampf gegen Ungerechtigkeit: »Was David passiert ist, betrifft uns alle. Wir werden weiter für die Rechte und Würde aller Beschäftigten eintreten.«
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