Puma oder Panther

Grüße aus dem Sommerloch: Zieht tatsächlich eine Wildkatze durch den Saalekreis?

Ein Puma könnte im Saalekreis ausgebüxt sein, meinen Experten.
Ein Puma könnte im Saalekreis ausgebüxt sein, meinen Experten.

Nach der zweiten Sichtung wird es ernst. Eine große Raubkatze soll im südlichen Sachsen-Anhalt umherstreunen. Sogar das Bundesamt für Bevölkerungsschutz hat sich eingeschaltet. Vorsicht sei insbesondere am Geiseltalsee geboten. Mit Hunden Gassi zu gehen, könnte gefährlich werden, Radfahren auch.

Bislang gibt es erst einen Beleg von der Existenz des Tieres – die Videoaufnahme eines großen dunklen Wesens, unscharf aus großer Distanz aufgenommen. Wer fest die Augen zusammenkneift, kann meinen, einen langen Schwanz zu erkennen. Vielleicht handelt es sich bei der Gestalt tatsächlich um einen Puma oder Panther. Möglich ist das. Exotische Raubkatzen leben in Deutschland nicht nur in Zoos. Auch private Haltungen gibt es, geregelt durch das Tierschutzgesetz und die Gefahrtierregelung. Für die Einhaltung sind die Länder zuständig, die es mal strikter und mal lascher handhaben – mit dem Ergebnis, dass niemand einen Überblick hat.

Aber unscharfe Bilder können täuschen. Vor zwei Jahren war auf einem Video ein Löwe in Kleinmachnow zu sehen, was die Gegend in helle Aufregung versetzte. Bei genauerem Blick stellte sich dann aber heraus, dass es doch nur zwei Wildschweine waren – der Vorfall entpuppte sich als großes Schattentheater.

Komisch ist, dass solche ominösen Sichtungen vor allem im nachrichtenarmen Sommer vorkommen, mal sind es Riesenwelse, die Hunde fressen, mal gefährliche Schnappschildkröten. Solche Meldungen sind wie der sonntägliche Tatort, bei dem sich genüsslich die Nackenhaare aufstellen.

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