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Klub-WM: Gianni Infantino will nebenbei die USA verändern
Alexander Ludewig über den Größenwahn des Fifa-Präsidenten
Über die Klub-WM in den USA gibt es viel zu sagen, wenig Gutes. Sportlich bietet das überdimensionierte Turnier nach einer langen Saison nur milliardenfinanzierten Sommerfußball. Als »Gefahr für das Wohlergehen der Spieler« kritisiert Mittelfeldmann Marcos Llorente von Atlético Madrid, dass bei 40 Grad Celsius samt hoher Luftfeuchtigkeit gespielt werden muss. Die Gesundheit aller habe »Top-Priorität«, beteuert die Fifa – und lässt die Spiele in der Mittagshitze anpfeifen, um in Europa zur Prime Time senden zu können.
Und die leeren Stadien? Auch kein Problem. Alles wird gut. Warum? »Weil ich jetzt hier bin!« So kündigte Fifa-Chef Gianni Infantino an, den Fußball in den USA »in maximal fünf Jahren« zur Nummer eins zu machen. Und er will nicht nur die Traditionen im Sport aufbrechen, sondern gleich die ganze Gesellschaft verbessern – mit dem »Konzept des Auf- und Abstiegs«, das »der amerikanischen Kultur« fehle. Ein Schweizer scheint den American Dream gerade neu erfunden zu haben. Oder ist es doch nur ein Sonnenstich?
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