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Friedrich Merz: Schluss mit dem Zirkus!
Christof Meueler ärgern die Vorurteile von Friedrich Merz
Was ist los mit Friedrich Merz? Er kam von Blackrock und vom rechten Flügel der CDU und versprach die marktradikale »Wirtschaftswende« – doch übrig bleibt nur ein Weiter-so mit der SPD. »Schwarz-Rot wirkt schon jetzt ein wenig wie die Ampel-Koalition – nur ohne Klimaschutz«, urteilt enttäuscht das »Handelsblatt« nach nicht mal 100 Tagen Merz als Bundeskanzler.
Zur Ablenkung gibt es Kulturkampf, das Erfolgsrezept der AfD. Zum Berliner CSD Ende Juli will Merz auf dem Reichstag keine Regenbogenfahne sehen: »Der Bundestag ist ja nun kein Zirkuszelt«, wo jeder seine Fahne hissen könnte, meinte er bei »Maischberger«. Keine Sorge, CDU-Parlamentspräsidentin Julia Klöckner, die Christen für die weltweit am meisten verfolgte Minderheit hält, erlaubt die Regenbogenfahne nur am 17. Mai, dem Tag gegen Homophobie, denn dafür gibt es einen Beschluss des Bundestages.
»Schluss mit dem Zirkus!« riefen die Eltern im 20. Jahrhundert, wenn die Kinder keine Ruhe gaben (und schlugen durchaus zu). Wenn Merz den CSD so bezeichnet, zeugt das von den Ressentiments aus der Zeit der Schwulenwitze, als sich Heteros vor »warmen Brüdern« und »kessen Vätern« ekelten und über sie lachten, weil sie »Ein Käfig voller Narren« gesehen hatten. Das ist das Weiter-so der CDU.
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