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»Stolzmonat«: Mit Markenrecht gegen rechts
Fabian Grischkat sicherte sich Markenrechte am rechten Kampagnenbegriff »Stolzmonat«. Ein Widerspruch wurde nun abgewiesen
Fabian Grischkat hat in seinen 12 Jahren vor der Kamera als erst 24-jähriger viele Themen für sich entdeckt, die man in der Produktverwertungsindustrie des Influencermarketings vergeblich sucht. Produktplatzierungen in der eigenen, vermeintlichen Lebensrealität auf Social Media – in die Richtung hätte es durchaus gehen können, als er als 12-jähriger mit Freunden den Comedykanal »Grischistudios« auf Youtube startete, auf dem sie bis 2019 Parodien und Musikvideos veröffentlichten.
Doch stattdessen nutzte Grischkat, dass in den letzten Jahren öffentlich-rechtliche sowie private Medienhäuser bei den neuen Vermarktungslogiken auf Social Media mitspielen wollten und sich um »Newsfluencer« rissen. Seitdem generiert er Aufmerksamkeit für seine Herzensthemen: Er moderierte öffentlich-rechtliche Instagram-Kanäle zum Umweltschutz, engagierte sich in Projekten zur Demokratiestärkung und setzt sich für die Rechte queerer Menschen ein.
Das beinhaltet auch antifaschistische Arbeit: Als im Pride-Monat Juni 2024 die rechtsdrehende Social-Media-Kloake versuchte, mit Deutschlandfarben im Stil der Pride-Flagge und dem Hashtag »Stolzmonat« queere Sichtbarkeit zu kapern und ihren Hass auszuschütten, meldete er »Stolzmonat« als Marke an. Seitdem verkauft er Shirts mit schwulen oder lesbischen Motiven und besagtem Schriftzug. Natürlich wurde Widerspruch eingelegt. Doch jetzt ist klar: Grischkat behält die Rechte, Widerspruch zurückgewiesen. Wäre doch schade, wenn diejenigen, die den Begriff von nun an widerrechtlich nutzen, nicht abgemahnt werden könnten.
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