Geld oder Leben

Es ist ein Erfolg, dass das »nd« immer noch da ist. Ein größerer Erfolg wäre es, wenn wir wirklich dauerhaft gesichert sind.

  • Lesedauer: 4 Min.
Spendenkampagne – Geld oder Leben

Liebe Leserinnen und Leser,

die gute Nachricht ist: Das »nd« ist noch da. Es mischt sich ein in die härter werdenden Kämpfe unserer widrigen Zeit, es ist eine linke Stimme in einer politischen und Medienlandschaft, in der ein rechtes Grundrauschen immer lauter und unangenehmer wird.

Dass wir noch da sind, ist keine Selbstverständlichkeit. Es ist das Ergebnis harter Arbeit in nd-Redaktion und -Verlag und der Unterstützung durch unsere Leserinnen und Leser – in Form von Abonnements, Mundpropaganda und Spenden. In der vor vier Jahren gegründeten und Anfang 2022 gestarteten nd.Genossenschaft sind wir redaktionell unabhängig, was gut ist. Aber wir sind auch wirtschaftlich auf uns allein gestellt, was ein Problem ist. Hinter dem »nd« steht kein Großverlag und kein Millionär, der sich eine Zeitung leisten möchte. Hinzu kommt: In Deutschland existiert keine Presseförderung – anders als in anderen europäischen Staaten, wo die Pressevielfalt mal durch Zuschüsse für kleine Zeitungen, mal durch Steuererleichterungen, mal durch ermäßigte Tarife für Post-, Bahn- oder Telefondienstleistungen gefördert wird.

In Deutschland herrscht harte Marktkonkurrenz. In der haben wir uns behauptet, weil wir ein klares Profil als linkes Medium haben. Und weil wir überall, wo es möglich ist, gespart haben. Die Kolleginnen und Kollegen verdienen weniger Geld als bei anderen Zeitungen, wir haben die Belegschaft etwas verkleinert. Doch das hat Grenzen. Wir können, wenn wir nicht zum Mainstream-Medium werden wollen, nur bedingt mit Texten von Nachrichtenagenturen arbeiten; wir müssen sehr vieles überprüfen, hinterfragen, selbst bewerten. Dazu brauchen wir eine gute, qualifizierte, engagierte, ausreichend große Belegschaft.

Wir wollen weiterhin Haltung zeigen und eben nicht zur »Monotonisierung der Welt« beitragen, die der Schriftsteller Stefan Zweig schon vor genau 100 Jahren beobachtete. Wir machen da nicht mit. Auch künftig werden wir nicht nur über, sondern gegen Krieg schreiben; nicht nur über, sondern gegen soziale Spaltung und andere Ungerechtigkeiten; nicht nur über, sondern gegen den Raubbau an der Natur; nicht nur über, sondern gegen die wachsende Gefahr von rechts. Das ist umso wichtiger in Zeiten der globalen Konfrontationen, des Klassenkampfs von oben, der sich anbahnenden Klimakatastrophe.

Leider haben wir es in den ersten dreieinhalb Jahren als Genossenschaft noch nicht geschafft, uns vollständig wirtschaftlich zu konsolidieren. Denn die Umstände bleiben schwierig: Druck und Vertrieb der Papierzeitungen sind deutlich teurer geworden, gleichzeitig beklagen sich immer wieder Leserinnen und Leser darüber, dass die Zeitung sie nicht pünktlich oder überhaupt nicht erreicht. Das sind Probleme, mit denen die gesamte Zeitungsbranche kämpft, wie auch fast überall die verkauften Auflagen schrumpfen. Nicht zuletzt deshalb (aber auch, um weiter Kosten zu reduzieren), werden wir im Jahr 2026 dazu übergehen, die täglichen Ausgaben nur noch digital zu verbreiten. Die gedruckte Ausgabe von nd.DieWoche wird erhalten bleiben. So hat es die nd-Genossenschaftsversammlung im Sommer beschlossen, und in einer ähnlichen Richtung denken und arbeiten viele Zeitungsverlage.

Es ist ein Erfolg, dass wir als »nd« immer noch da sind. Ein viel größerer Erfolg wäre es, wenn wir wirklich dauerhaft gesichert sind. Auf dem Weg dahin bitten wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, um Ihre Unterstützung. Mit dieser nd-Ausgabe starten wir erneut eine Spendenkampagne mit dem Ziel, bis zum Jahresende 150 000 Euro einzusammeln. Mit Ihrer Spende können Sie dazu beitragen, linken, engagierten, aufklärerischen Journalismus zu ermöglichen. Und sie können uns helfen, ermäßigte Abos zu finanzieren, die vor allem von unseren jungen Neulesern in Anspruch genommen werden, weil sie sich ein Vollabo (noch) nicht leisten können.

Für alle, die uns eine Spende zukommen lassen möchten, hier unsere Bankverbindung:
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Betreff: Spende nd.bleibt

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, und wir werden Sie über die Spendenaktion auf dasnd.de/bleibt auf dem Laufenden halten.

Vorstand der nd.Genossenschaft und Redaktionsleitung

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