- Kommentare
- Klimakonferenz COP 30
60 Millionen für Klimaanpassung: Von wegen verantwortungsvoll
Anton Benz über Deutschlands Beitrag zum Anpassungsfonds der Vereinten Nationen
Deutschlands erneute Zusage von 60 Millionen Euro für den UN-Anpassungsfonds ist wichtig – aber bei Weitem nicht ausreichend. Der Fonds ist in mehrerlei Hinsicht besonders: Er hilft von Klimafolgen betroffenen Bevölkerungsgruppen nicht nur relativ unbürokratisch, im Gegensatz zu vielen anderen Geldtöpfen müssen die Empfänger das erhaltene Geld auch später nicht zurückzahlen. Doch während die Schäden durch Überschwemmungen oder Waldbrände von Jahr zu Jahr zunehmen, hat Deutschland seinen Beitrag für den Anpassungsfonds in der vergangenen Dekade kaum erhöht.
Die Bundesregierung hält zwar hoch, dass sie der größte Gesamtgeber für den Anpassungsfonds ist – doch im Verhältnis zu ihren historischen Emissionen und ihrer Wirtschaftskraft steuert die Bundesrepublik weniger bei als andere Länder. Dass dringender Handlungsbedarf besteht, zeigt ein weiterer Blick in die Zahlen: In diesem Jahr wird wohl nicht einmal die Hälfte des selbstgesteckten Ziels von jährlich 300 Millionen US-Dollar für den Fonds zusammenkommen, schätzt das Climate Action Network. Damit wird die Zielmarke im dritten Jahr in Folge nicht erreicht.
Richtig wäre es, mit einem höheren Beitrag in die Bresche zu springen. Ist selbst das nicht drin, hätten langfristige Zusagen zumindest etwas zur Planungssicherheit des Fonds beigetragen. Doch die Regierung duckt sich weg. Dabei bezeichnet sie sich in Sachen Klimafinanzierung gerne als »verantwortungsvollen Partner« – schön wäre es, wenn sie sich auch so verhalten würde.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.