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SEZ in Berlin: Mit der Abbruchstange
Patrick Volknant wünscht sich bei den Diskussionen um das ehemalige DDR-Erholungszentrum mehr Fingerspitzengefühl vom schwarz-roten Senat
Das Drama um das Sport- und Erholungszentrum (SEZ) hat viele Akte und viele Antagonisten. 2003 unter der rot-roten Koalition an einen Investor verkauft, nach Jahren des Verfalls zurückgeholt und jetzt doch Opfer des Abrissbaggers: Das SEZ droht zum Symbol des fahrlässigen Umgangs mit Ostberliner Kulturgut und lokalpolitischen Versagens zu werden.
Denn auch wenn der Erhalt als Freizeitbad nur schwer vorstellbar ist, wäre zumindest der Versuch eines architektonischen Kompromisses das richtige Signal. Die Entwürfe für die Neugestaltung des Areals lassen den leider nicht erkennen. Vom SEZ sollen allein die Erinnerung und ein paar Alibi-Kletterstrukturen bleiben – zusammen mit der Frage, ob das alles wirklich hätte sein müssen.
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Die Eigentümerin WBM und der Senat wollen Fakten schaffen, vergessen dabei aber, Fakten preiszugeben. Bis heute ist unklar, ob sich ein Abbruch, mal ganz abgesehen von den ökologischen Folgen, überhaupt rechnen würde. Den Einwänden von Architekt*innen und Denkmalschützer*innen hat der Senat bisher kaum etwas entgegensetzen können – außer der Feststellung, dass eben alles schon beschlossen und eh nicht mehr zu retten sei.
Statt die Bausubstanz des SEZ penibel zu prüfen, werden Wasserpumpen abgestellt und die Überflutung des Kellers in Kauf genommen. Diese und zahlreiche andere Geschichten ranken sich um das Vorgehen des Senats, der ihnen durch Passivität Raum zu wuchern gibt. Die Quittung könnte er bei den kommenden Wahlen erhalten, selbst wenn sich Abgeordnete kurz vor knapp noch gegen den Abriss aussprechen. Für das SEZ dürfte es dann aber zu spät sein.
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