Raus aus der Sackgasse

Cyrus Salimi-Asl zum Amnesty-Bericht über die Hamas-Verbrechen

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 2 Min.
Hamas-Kämpfer, die von Mitgliedern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) begleitet werden, begeben sich in den Osten von Gaza, um nach den Leichen der Geiseln zu suchen.
Hamas-Kämpfer, die von Mitgliedern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) begleitet werden, begeben sich in den Osten von Gaza, um nach den Leichen der Geiseln zu suchen.

Die Hamas und andere militante Palästinensergruppen haben am und nach dem 7. Oktober 2023 schwere Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen, schreibt die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) in einem neuen Bericht: Mord, »körperliche Zerstörung«, Freiheitsentzug, Folter, Verschwindenlassen, Vergewaltigung und »andere Formen sexualisierter Gewalt«. Damit wird dokumentiert, was jedem klar sein musste: Das Massaker und die Geiselnahme von Hamas und Islamischem Dschihad waren in ihrer Brutalität eine verbrecherische Bluttat, die man nur als »legitimen Widerstand« ansehen kann, wenn man das Leiden und den Tod Hunderter Menschen eiskalt ausblendet.

Es ist der minutiösen und nicht einfachen Arbeit der Rechercheure und Analysten von Amnesty zu verdanken, dass den bewaffneten palästinensischen Gruppen schwerste Menschenrechtsverletzungen nachgewiesen werden konnten und die Täter somit damit rechnen müssen, sich aufgrund dieser Beweise irgendwann vor einem Gericht verantworten zu müssen – sofern diese noch am Leben sind. Das ist essenziell für die Aufarbeitung des 7. Oktobers und auch für die palästinensische Gesellschaft, die sich von falschen Helden und Vorbildern befreien muss. Der Weg zur Befreiung des palästinensischen Volks kann nicht über tödliche Gewalt führen. Das ist eine Sackgasse. Die wahren Helden sind die Menschen, die nicht bereit sind, den verwüsteten Gazastreifen zu verlassen, oder die, deren Olivenbäume von jüdischen Siedlern im Westjordanland zerstört wurden und die trotzdem weitermachen.

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -