Klare Varianten

  • Jürgen Reents
  • Lesedauer: 2 Min.

Jürgen Thumann ist in »allergrößter Sorge« wegen eines »Linksrucks in Deutschland«. Sowas liegt einem BDI-Chef in den Stammzellen: Thumanns Vorgänger Rogowski bekannte einst, dass ihm NPD und DVU in den Landtagen lieber seien als eine PDS beim Mitregieren. Doch warum müssen SPD und Grüne die Ansichten der Kapitalherren immer gleich teilen und die Sorgen anderer überhören? Renate Künast, grüne Fraktionschefin im Bund, will dem Bürger keinen »Klamauk« zumuten, sie warnt vor einem »Linksruck zurück zu den alten Politikmodellen der 70er Jahre«. Niemand aber will Frau Künast und ihre Freunde zu etwas treiben, was ihnen früher nur Klamauk war. Es reichte ja, wenn sie davon abließen, den nötigen politischen Wandel zu blockieren, wie sie es sich seit Fischers Zeiten angewöhnt haben. SPD-Chef Beck mag annehmen, dass er sich bis zur Hamburg-Wahl vor weiterer Thematisierung eines Linksbündnisses schützen kann, weshalb er die Linke mit Klamauk früherer Jahre zur »sogenannten« erklärt. Wer pfeift da nicht alles im Wald!

Die Wahrheit bleibt: Ohne DIE LINKE in Hessens Landtag wäre die Koch-CDU mit der FDP an der Macht geblieben. Jetzt kann sie es nur, wenn die SPD ihr beispringt. Dies wäre die einzige Alternative zu Rot-Rot-Grün. Die FDP, darauf darf man derzeit aus vielen Gründen vertrauen, wird dem Ampel-Werben nicht nachgeben. Ein Lob den Liberalen! Wer hätte gedacht, dass sie zum Tugendwart taugen: Sie fordern Farbe von der SPD.

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