Konzerte to go

Melt!-Festival – live und zum Mitnehmen

  • Martin Hatzius
  • Lesedauer: 2 Min.

Mit dem Sommer beginnt die Zeit der Open-Air-Festivals. Tausende Musik-Enthusiasten packen ihre Zelte ein und pilgern zu den einschlägigen Orten, die oft im Grünen, abseits der großen Städte gelegen sind. In der begeisternden, Gemeinschaft stiftenden Festival-Atmosphäre ist von einer Krise der Musikbranche nichts zu spüren. Rund um die Uhr wird gerockt, getanzt, getrunken und gefeiert, was das Zeug hält. Wann sonst hat man die Gelegenheit, seine Stars so geballt zu erleben? Platten kaufen war gestern. Heute wird die Musik aus dem Netz gesaugt. Und sommers vergewissert man sich schwitzend, schubsend, schwelgend der Tatsache, dass auch Bits und Bytes ein Produkt aus Fleisch und Blut sind.

Live zeigt sich Musik in ihrer Ursprünglichkeit: als strukturierte Zeit. Es zählt der unwiederbringliche Moment, nichts ist vorhersehbar, alles vergänglich. Konzerte sind Leben. Dass Leben in eine Hosentasche passt, ist ein absurder Gedanke. Gewesen. Denn auf dem morgen beginnenden Melt!-Festi- val haben die Fans erstmals Gelegenheit, eine Auswahl der Konzerte als Audio- oder Video-Mitschnitt auf einem USB-Stick mit nach Hause zu nehmen. Das Livemusik-Portal Concert Online, das sonst Konzertaufnahmen zum Download bereitstellt, macht's möglich.

Aber was ist ein USB-Stick im Vergleich zum leibhaftigen Erlebnis? Nur ein bewegtes, klingendes Fotoalbum. Das besondere Melt!- Flair – Dutzende angesagte Indie-Bands zwischen bunt beleuchteten Bagger-Skeletten auf einer Halbinsel im gefluteten Braunkohletagebau – lässt sich nicht konservieren. Wer Björk, Adam Green, Franz Ferdinand oder die Editors wirklich spüren will, muss schon nach »Ferropolis« bei Gräfenhainichen fahren. Tickets kann man sich übrigens – ganz zeitgemäß – aufs Handy laden.

www.meltfestival.de; 18. bis 20.7., ein Tag 55 ¤, zwei Tage 80 ¤, drei Tage 100 EUR.

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