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Treibjagd

Heute Goldmann, morgen Meier, übermorgen Schulze. Ihre Namen sind beliebig austauschbar. Gemeinsam ist ihnen, dass sich dahinter immer erfolgreiche Trainer des DDR-Sports verbergen, die auch nach der Wende dem deutschen Sport zu Glanz verholfen haben, wie Werner Goldmann in der Leichtathletik. Doch sie werden wegen bewiesener, manchmal unbewiesener Dopingvergangenheit zu DDR-Zeiten an den Pranger gestellt, wegen Vergehen, die meist über 25 Jahre zurückliegen.

Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Doping muss bestraft werden, ohne Ansehen der Person, Aktive, Trainer oder Mediziner gleichermaßen. Doch müssen nicht alle eine Chance bekommen, sich durch »saubere« Tätigkeit zu rehabilitieren? Das wird ihnen aber verwehrt, vor allem denen, die auf eine DDR-Biografie verweisen können.

Die immer wieder entfesselte Treibjagd auf DDR-Trainer hat ganz und gar nichts mit der Aufarbeitung der Dopingvergangenheit im deutschen Sport – in Ost wie West – zu tun. Sie ist politisch motiviert und soll scheinbar alles das, was aus dem DDR-Sport kommt, delegitimieren.

Der Protest von 20 namhaften Leichtathleten ist ein ermutigendes Zeichen, dieser Treibjagd ein Ende zu setzen und die oft geforderte Amnestie knapp 19 Jahre nach der Wiedervereinigung auf den Weg zu bringen.

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