Überlegte Aktionen

Jörg Meyer will keine Kollateralschäden

  • Lesedauer: 1 Min.

Das Anliegen ist berechtigt. Die einst besetzen Häuser, die alternativen, linken Wohn- und Kulturprojekte prägen einen nicht kleinen Teil des Innenstadtbildes. Viele nutzen die Räume und subkulturellen Angebote, die aus Strukturen der Hausbesetzerbewegungen der letzten 30 Jahre entstanden sind und immer noch entstehen. Doch es wird schwerer für die nichtkommerziellen Projekte. Oft versucht der neue Besitzer nach dem Hauskauf, die unbequeme und meist nicht finanzstarke Klientel loszuwerden. Oft wird es einfach zu teuer im Kiez. Das Thema geht mehr Menschen an, als die Tausenden, die am Samstag auf der Straße waren. Es geht um den Erhalt einer ganzen Infrastruktur.

Hinter den Projekten stehen aber auch Menschen, die in ihren Häusern und Projekten und für sie leben, arbeiten und kämpfen. Und dieses »Kämpfen« ist es, das immer wieder für hitzige Debatten sorgt. So auch nach der gestrigen Demonstration. Da ist wieder die Rede von »Randalierern« und »Chaoten« – vor allem in den Zeitungen mit den großen Buchstaben, die ohnehin nicht für ihre Ausgewogenheit gegenüber der linken Szene stehen. Ob es dem Anliegen allerdings nützt, wenn Kleinwagen an der Route entglast werden oder Restaurantbesucher Steine an ihrem Kopf vorbeifliegen sehen ist fraglich. »Kollateralschäden« sollte sich keine linke Bewegung erlauben.

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