Großes Interesse in Russland an Qimonda

Tillich hofft auf »strategischen Investor«

  • Lesedauer: 2 Min.

Moskau (dpa/ND). Sachsen bemüht sich in Russland nach Angaben von Regierungschef Stanislaw Tillich (CDU) um eine Rettung des insolventen Speicherchip-Herstellers Qimonda. »Es geht um einen strategischen Investor«, sagte Tillich am Dienstag nach einem Gespräch mit Russlands Regierungschef Wladimir Putin in Moskau. Das Interesse in Russland sei groß an dem Dresdner Werk, erklärte der Politiker, der sich dort zu einer Wirtschaftsreise aufhält. Es müsste noch eine Reihe rechtlicher Bedingungen geprüft werden, so der CDU-Politiker im Amtssitz von Putin.

In den nächsten 14 Tagen seien Gespräche unter Einbeziehung des Insolvenzverwalters geplant. Der russische Staat müsse nicht selbst einsteigen, sondern könne dies zum Beispiel über seine Fonds tun, sagte Tillich auf Nachfrage. Einzelheiten nannte er nicht.

Die Suche nach Investoren läuft nun bereits seit Ende Januar. Damals hatte Qimonda nach monatelangem Kampf gegen den Preisverfall bei Speicherchips Insolvenzantrag gestellt. Anfang April war das Insolvenzverfahren dann offiziell eröffnet worden. Knapp 2500 Beschäftigte an den Standorten Dresden und München wechselten in Transfergesellschaften. Ursprünglich hatte das Unternehmen weltweit rund 12 000 Beschäftigte, davon 4600 in Deutschland.

Der Betrieb bei Qimonda ruht bereits weitgehend. In München und Dresden arbeiten nur noch Kernmannschaften, die sich vor allem um die Weiterentwicklung der neuen Buried-Wordline-Technologie kümmern sollen. Auf dieser Technik ruhen bei Qimonda alle Zukunftshoffnungen, weil sie kräftige Produktivitätszuwächse verspricht.

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