Gefeuert

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

Das war keine normale Wachablösung. General David McKiernan, von Präsident Bush vor knapp einem Jahr eingesetzt, wurde regelrecht gefeuert. Mehr und mehr unzufrieden sei man in Washington mit dem Kommandeur der US-geführten alliierten Truppen in Afghanistan gewesen, war zu hören. Verwundern kann das nicht. Acht Jahre nach Kriegsbeginn ist das Land am Hindukusch noch immer nicht befriedet. Im Gegenteil, die Sicherheitslage spitzt sich weiter zu. Aus den Selbstmordattentaten von Al Qaida und den Überfällen der Taliban sind längst regelrechte Gefechte geworden, intensiv und flächendeckend, auch im Norden Afghanistans, wo es lange vergleichsweise ruhig war und die Bundeswehr stationiert ist. Und das alles, obwohl die ISAF-Truppen inzwischen auf 70 000 Mann angewachsen sind.

Dieser Krieg wird das Pentagon 2010 erstmals mehr kosten als der in Irak, statt 47 Milliarden Dollar iin diesem Jahr sollen es dann 65 Milliarden sein. Weitere 21 000 Soldaten will USA-Präsident Barack Obama nach Afghanistan verlegen. Die von Pentagon-Chef Robert Gates jetzt erneut beschworene neue Strategie Washingtons am Hindukusch sieht nur einen Bruchteil davon für die versprochene zivile und wirtschaftliche Hilfe vor. Doch mit der Ausweitung des Krieges ist kein Frieden zu gewinnen, ob der Oberbefehlshaber in Afghanistan nun McKiernan heißt oder Generalleutnant Stanley McChrystal.

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