Erneut Proteste gegen Conti-Pläne

Französische Arbeiter demonstrieren vor Börse

  • Lesedauer: 2 Min.

Paris (dpa/ND). Hunderte Mitarbeiter des Continental-Reifenwerks im französischen Clairoix haben am Montag vor der Pariser Börse gegen die Schließung ihres Werkes aus »spekulativem Finanzinteresse« demonstriert. Sie wollten damit Druck auf die Sozialplan-Verhandlungen an diesem Dienstag in Frankfurt am Main ausüben. »Die Deutschen sollen wissen, dass wir nicht nachgeben«, erklärten Gewerkschafter. Die Demonstranten warfen »Kanonenschläge« und zündeten Reifen an. Starke Polizeikräfte sicherten die Gebäude der Börse und der Börsenaufsicht, nachdem die Conti-Werker bei früheren Protesten Amtsgebäude demoliert hatten.

»Arbeiter vereint gegen Heuschrecken-Aktionäre« stand in deutscher Sprache auf Transparenten. Auf französischen Spruchbändern stand »Verrat« und »Die Bosse wollen uns entlassen – entlassen wir die Bosse«. Gewerkschafter erklärten, die Börse sei »das Symbol der Weltkrise«, hier werde »mit dem Schweiß der Arbeiter spekuliert«. »Sie haben alles verspielt, aber wir werden nicht für sie bezahlen.«

Continental will die Werke in Hannover und in Clairoix nördlich von Paris schließen und begründet dies mit den derzeitigen Überkapazitäten. Davon sind allein in Frankreich 1100 Mitarbeiter betroffen. Die französische Gewerkschaft CGT wirft dem deutschen Konzern vor, eine rentable Fertigung systematisch in Niedriglohnländer Mittel- und Osteuropas zu verlagern. Die Werksschließungen seien Verrat, nachdem die Arbeiter 2007 eine Rückkehr von der 35- zur 40-Stunden-Woche zugesagt hätten, um die Arbeitsplätze zu sichern. Foto: AFP/de Sakutin

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