Rote Blüte mit Heilkraft

Hibiskustee hilft bei der Senkung des Bluthochdrucks

  • Anke Nussbücker
  • Lesedauer: 3 Min.
Bis vor Kurzem galten Hibiskus- bzw. Malvenblütenkelche nur als reiner Haustee, welcher täglich heiß oder kalt getrunken werden kann. Doch er kann offenbar auch den Blutdruck senken.

Forscher um Dr. Diane Mc Kay von der Tufts-Universität Boston berichteten kürzlich von ihren positiven Untersuchungsergebnissen mit dem Genuss von Malventee. Besonders deutlich fiel danach der Blutdruck bei Männern und Frauen, die bereits am Anfang der Studie leicht erhöhte Blutdruckwerte – systolisch bis 150 mm Hg, diastolisch niedriger als 95 mm Hg – aufwiesen. Drei Tassen Hibiskus-Tee, täglich über sechs Wochen getrunken, vermochten den systolischen Wert um 13 mm Quecksilbersäule abzusenken.

Hibiskusblüten, auch als Sudan-Malven, Karkaden, Afrikanische Malven oder Nubiablüten bekannt, weisen eine Vielzahl gesundheitsfördernder Substanzen auf, deren Zusammenspiel atherosklerotische Prozesse verlangsamen, Blutgefäße wieder elastisch machen und somit das Blut leichter durch die Adern strömen lassen, so dass letztendlich das Herz weniger Druck erzeugen muss.

Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei den antioxidativ wirkenden Anthocyanen, welche dem beliebten Getränk die tiefrote Farbe verleihen und zusammen mit Vitaminen dafür sorgen, dass Blutfette vor radikalen Sauerstoffatomen geschützt bleiben und so besser abtransportiert werden können. Eine wichtige Rolle spielen weiterhin bestimmte Phytosterole und Pektine, welche den Cholersterinspiegel senken, schließlich Vitamin C, pflanzliche Schleime sowie Apfel-, Wein und Hibiskussäure. Letztere ist eng verwandt mit Zitronensäure und hält das enthaltene Vitamin C auch im heißen Getränk stabil.

In Afrika, der Heimat der Malvengewächse, kennt man darüber hinaus die wohltuende Wirkung bei Fieber, Husten und anderen Erkrankungen der Atemwege, bei Hals- und Stimmbandentzündung. Hibiskus-Tee lindert Beschwerden bei Staublunge (im Bergbau), Extrakte der Blütenkelche werden zudem gern in der Naturkosmetik verarbeitet. Aufgüsse von Hibiskus eignen sich zur Verwendung in selbstgemachten Haarpackungen und Masken.

Die ein- bis mehrjährigen Hibisci sabdariffa vertragen leider keinen Frost, so dass die meisten Pflanzen aus Nordafrika, Sri Lanka oder Brasilien importiert werden müssen. »Beim Bio-Anbau von Baumwolle in Afrika stellen Hibiskus-Pflanzen eine wichtige Zwischenfrucht dar und verhelfen den Bauern zu einer größeren Unabhängigkeit vom Auf und Ab des Baumwoll-Weltmarktes«, betont Carina Weber vom Pestizid Aktions-Netzwerk e.V. (PAN Germany).

Jedoch auch die bei uns auf Terrassen oder im Garten gedeihenden Hibiskus-Arten dürfen in den durstlöschenden und erfrischenden Tee. Die Sammelzeit beginnt Anfang Juli. Als Tee gebrüht eignet er sich als kalorienarmes Getränk für jede Tageszeit. Zucker oder andere Süßungsmittel werden nicht benötigt, wenn das Getränk mild bzw. weniger sauer zubereitet wird. Besonders für Menschen mit Bluthochdruck lohnt es sich, weniger süße Getränke zu bevorzugen, da vor allem ein Fettbäuchlein, bedingt durch zu viel Süßes, ebenfalls Bluthochdruck mit verursacht.

Bei sehr stark erhöhtem Blutdruck vermag es Hibiskus-Tee allerdings nicht, Medikamente vollkommen überflüssig zu machen. Eine insgesamt gesunde Lebensweise mit einer gemüsebetonten Ernährung und begrenztem Salzkonsum, Ausdauersport, Autogenem Training oder Meditation kann die benötigte Dosis von Arzneien zur Blutdrucksenkung jedoch erheblich verringern. Wichtig sind dabei die regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks und vor allem eine Abstimmung mit dem behandelnden Arzt.


Sommerbowle

Zwei Esslöffel Hibiskusblütenkelche mit einem Liter kochendem Wasser überbrühen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen, gut abkühlen lassen. Insgesamt 500 Gramm Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren entkrauten, große Erdbeeren evtl. halbieren oder vierteln, mit dem kalten Hibiskus-Tee in ein gläsernes Bowle-Gefäß geben, mit einem Päckchen (5 Gramm) Vanille-Zucker abschmecken, mit Eiswürfeln servieren und nach Belieben mit frischer Minze, Melisse oder Zitronenverbene verfeinern. an

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