Brandgefahr

  • Grit Gernhardt
  • Lesedauer: 1 Min.

Glaubt man einigen Wirtschaftswissenschaftlern, dann ist die Finanz- und Wirtschaftskrise noch lange nicht ausgestanden. Schaut man dagegen auf die glänzenden Quartalszahlen der großen deutschen Banken, so leuchten sie nicht länger rot, sondern glänzen fett und tiefschwarz. Alles überstanden also und die Geschäftspolitik wieder auf Anfang?

Dabei vergessen Bankmanager und -vorstände gern einmal, dass die vermeintlich stabile Lage nur möglich wurde durch milliardenschwere Stützungen aus staatlichen Hilfsfonds. Die BayernLB, die heute bekannt gab, demnächst wieder Bonuszahlungen zur Motivationssteigerung an ihre Mitarbeiter auszahlen zu wollen, hätte ohne Hilfen aus Bayern und vom Bund die Bekanntgabe ihrer Quartalszahlen im August womöglich nicht einmal mehr erlebt.

Selbiges kann man Josef Ackermann nicht vorwerfen. Er lehnte staatliche Unterstützung relativ konsequent ab und setzte für sein Geldhaus lieber auf die altbewährte Strategie: Rendite, Rendite, Rendite. Die angestrebten 25 Prozent sollten ebenfalls auf altbewährtem Wege erreicht werden – mit dem ach so Gewinn versprechenden Investmentbanking. Dass genau das erst in die Krise geführt hat, dürfte auch Deutschlands bekanntestem Victory-Zeiger nicht unbekannt sein. Dennoch versucht die Finanzbranche weiter, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben. Eine heiße Strategie, an der sich die ganze Welt mehr als nur die Finger verbrennen könnte.

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