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Gut, dass wir geredet haben?
Bonner Klimarunde blieb ohne Ergebnis
Im Dezember treffen sich Delegationen aus aller Welt in Kopenhagen, um eine Nachfolgevereinbarung für das Kyoto-Protokoll abzuschließen. Auf Vorkonferenzen sollten die Grundzüge dieses neuen Abkommens ausgearbeitet werden. Das Ergebnis von einer Woche Bonn lässt allerdings für die beiden noch bevorstehenden Konferenzen in Bangkok und Barcelona wenig Gutes erwarten: Die 2400 Delegierten aus rund 190 Ländern haben faktisch nichts Substanzielles zustande gebracht. Nach wie vor gibt es keine Einigung über verbindliche Ziele zur Verringerung von Treibhausgasen seitens der Industrieländer bis 2020 und über finanzielle Hilfen zur Anpassung der ärmeren Länder an die bereits stattfindende Klimaerwärmung. Nach Schätzungen sind dafür mehr als 100 Milliarden Euro jährlich nötig, konkrete Zusagen der Industriestaaten gibt es nicht.
In Bonn fand das alte Schwarzer-Peter-Spiel seine Fortsetzung: Die EU wirft den USA unzureichende Zugeständnisse vor, während die USA ein Abkommen ohne verbindliche CO2-Reduktionen der großen Schwellenländer China und Indien ablehnen. China – inzwischen weltgrößter Kohlendioxid-Emittent, wiederum verlangt von den Industriestaaten, die Emissionen bis 2020 um bis zu 40 Prozent zu senken, bevor es Zugeständnisse macht. Die EU befürwortet zwar eine CO2-Reduktion in den Industrieländern von 25 bis 40 Prozent bis 2020. Doch die Umsetzung lässt bislang zu wünschen übrig.
Die weltweite Wirtschaftskrise wird von Lobbyisten genutzt, weitergehende Klimaschutzmaßnahmen als Arbeitsplatzkiller zu denunzieren. Damit wurde gerade erst in Australien ein moderates Klimaschutzgesetz gekippt. Und ob es US-Präsident Barack Obama gelingen wird, selbst ein unter den Forderungen des UNO-Klimarates IPCC liegendes Kopenhagen-Abkommen durch den Senat zu bringen, ist nach dem Gezerre um seine Gesundheitsreform mehr als zweifelhaft.
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