Reis für tiefe Wasser

Schnorchel-Gene helfen bei Überflutungen

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London (dpa/ND). Forscher haben zwei Gene entdeckt, die Reis wie einen Schnorchel in die Höhe wachsen und so auf überfluteten Feldern überleben lassen. Diese sogenannten Schnorchel-Gene ermöglichten es den Pflanzen, langsam steigende Wasserstände von bis zu vier Metern zu überstehen, schreiben Motoyuki Ashikari von der Universität Nagoya (Japan) und Kollegen im britischen Fachjournal »Nature« (Vol. 460, S. 1026). Große Teile der Erdbevölkerung ernähren sich von Reis. Bis zum Jahr 2050 müssten die Ernten verdoppelt werden, um die wachsende Nachfrage zu decken.

Die »SNORKEL1« und »SNORKEL2« getauften Gene regulieren die Reaktion der Pflanze bei Überflutungen. Wenn das Wasser steigt, schaltet ein Hormon die Gene ein. Sind sie aktiv, wächst der Stamm der Reispflanze rasch in die Höhe. Die Experten schleusten die gefundenen Gene in Reissetzlinge ein, die in überschwemmten Gebieten normalerweise absterben. Mit dem neuen Erbgut überlebten die Pflanzen auch hohe Wasserstände. Nun hoffen die Forscher, Reis züchten zu können, der in niedrig gelegenen Regionen angebaut werden kann, die häufig überflutet werden. Sorten mit hohen Ernteerträgen überstehen hohe Wasserstände oder lange dauernde Überschwemmungen nämlich bisher nicht. Sie sind dem »Nature«-Bericht zufolge aber fünfmal ertragreicher als solche, die mit plötzlichen Überschwemmungen fertig werden. Gelänge es, die Schnorchel-Gene in diese ergiebigen Sorten einzubringen, könnten die Erträge auf überfluteten Feldern gesteigert werden.

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