Frankfurter Hefte

»Berliner Zeitung«

  • Jürgen Amendt
  • Lesedauer: 2 Min.
Aus zwei mach eins
Aus zwei mach eins

Die Kölner Mediengruppe DuMont Schauberg macht ernst. Gut drei Monate nachdem der Verlag den damaligen Chefredakteur der »Frankfurter Rundschau«, Uwe Vorkötter, an seine alte Wirkungsstätte bei der »Berliner Zeitung« zurückschickte, geht die Mediengruppe an die Neuorganisation ihrer beiden überregionalen Abotageszeitungen. Wie der Mediendienst »kressreport« berichtet, soll die »Berliner Zeitung« das Wirtschafts- und das Wissenschaftsressort verlieren. Die Inhalte der beiden Ressorts sollen künftig von der »Frankfurter Rundschau« (FR) zugeliefert werden. Umgekehrt soll die Medienberichterstattung der »FR« in Zukunft von Berlin aus beliefert werden.

Laut dem in Berlin erscheinenden »Tagesspiegel« hat der Redaktionsausschuss der »Berliner Zeitung« mit Ablehnung auf die Ankündigung des Verlags reagiert. Die Abgabe zweier Ressorts stellen einen »gravierenden Verstoß« gegen das Redaktionsstatut der »Berliner Zeitung« dar, das diese ausdrücklich als »Autorenzeitung mit Vollredaktion« bezeichne, die »eigene überregionale und regionale Ressorts hat«, heiße es in einem Schreiben. Das Kölner Verlagshaus DuMont Schauburg hatte Anfang des Jahres den Berliner Verlag mit der »Berliner Zeitung« übernommen.

Seit der Rückkehr Vorkötters an die Spree, der die »Berliner Zeitung« bereits von 2002 bis 2006 geleitet hatte, wurde über mögliche Synergien zwischen der FR und der »Berliner Zeitung« spekuliert. Für möglich wird auch eine Konzentration der Politikredaktion der beiden Blätter in der Hauptstadt gehalten. Ganz nach dem Motto: Wer das Konzert gibt, soll auch dirigieren dürfen.

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