Torjäger wandelt auf historischen Pfaden

Bayer Leverkusen peilt gegen Werder Bremen die Spitze an, Torjäger Stefan Kießling einen neuen Startrekord

  • Mark Wolter
  • Lesedauer: 2 Min.

Wie geht es eigentlich Patrick Helmes? Während seine Leverkusener Kollegen in der Liga von Erfolg zu Erfolg eilen, müht sich der mit 21 Treffern beste Bayer-Torjäger der Vorsaison mit Reha-Trainer Marcel Abonoz: Stabilisationsübungen und erste Trainingsläufe nach seinem Kreuzbandriss im Juni dieses Jahres. »Momentan sieht es gut aus. Ich habe keine Schmerzen«, ließ der 25-Jährige vor einigen Tagen wissen. »Aber ich will nichts überstürzen.« Bis November will Helmes wieder ins Training mit der Mannschaft einsteigen.

Dass das Fehlen des Nationalstürmers, der vor seiner Verletzung bei Bundestrainer Joachim Löw gesetzt war, derzeit in Leverkusen kaum auffällt, hat vor allem einen Grund: Stefan Kießling. Der 25-jährige Stürmer hat in allen fünf bisherigen Ligaspielen für Leverkusen getroffen und somit großen Anteil am guten Saisonstart mit vier Siegen und einem Remis. Gegen Werder Bremen am Sonntag könnte Kießling der erste Spieler der Bundesligageschichte mit Toren in den ersten sechs Partien werden. Damit würde er den ehemaligen Leverkusener Dimitar Berbatow, Fredi Bobic (VfB Stuttgart), Carsten Jancker (Bayern München) und den Mönchengladbacher Dietmar Danner übertreffen, die wie Kießling fünfmal in Folge zum Saisonstart trafen.

»Er ist ein Stürmer, der viel läuft, viel für die Mannschaft arbeitet und auch seinen Mitspielern die Bälle auflegt«, lobte Bayers Sportchef Rudi Völler den zweifachen Nationalspieler. Das Zusammenspiel funktioniert, sein angestammter Sturmpartner Eren Derdiyok hat auch schon drei Saisontore auf dem Konto. Gegen Bremen muss Kießling allerdings neben dem griechischen Ersatztorjäger Theofanis Gekas stürmen. Wegen eines umstrittenen Platzverweises beim 3:2-Erfolg in Wolfsburg muss Trainer Jupp Heynckes auf den vor der Saison verpflichteten Schweizer verzichten, genauso wie auf den verletzten tschechischen Abwehrspieler Michal Kadlec und den an Knieproblemen leidenden brasilianischen Spielgestalter Renato Augusto.

Das bisher so kreative Offensivspiel soll dadurch aber nicht gestoppt werden. »Ich vertraue den Spielern, die bisher noch hinten dran waren. Wir haben uns in dieser Woche umfangreich und akribisch vorbereitet«, sagte Heynckes nach dem Abschlusstraining am Freitag. »Bremen ist jedenfalls schlagbar«, meinte der Trainer und hofft dabei auf eine Fortsetzung von Kießlings Toreserie.

Auch wenn der Startrekord ausbleiben sollte, ist Rudi Völler von einem erfolgreichen Sturmlauf gegen Bremen überzeugt. »Kießling ist einer, der auch seinem Sturmpartner die Tore gönnt, das ist enorm wichtig«, sagte der Sportchef. »Die Stürmer machen das richtig gut zur Zeit«, lobte auch der verletzte Patrick Helmes – aber nicht ohne Einschränkung. »Ich komme zurück, noch besser, noch stärker. Wenn ich wieder fit bin, spiele ich.«

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