Spanier holen das Double

Basketballer werden nach WM-Sieg nun in Polen auch Europameister

  • Lars Reinefeld, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Als Pau Gasol drei Minuten vor dem Ende des EM-Finales das Parkett verließ, erhoben sich die rund 10 000 Zuschauer in der Spodek Arena von Katowice von ihren Plätzen und huldigten dem neuen Basketball-König von Europa. Mit 18 Punkten und elf Rebounds führte der Star von den Los Angeles Lakers die spanische Nationalmannschaft zum Double und krönte eine für ihn persönlich unvergessliche Saison. »Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Erst der NBA-Titel mit den Lakers und jetzt die Goldmedaille mit Spanien. Damit hatten wir absolut nicht gerechnet«, sagte der 2,14 Meter große Center, der nach dem beeindruckenden 85:63 gegen Serbien zum wertvollsten Spieler der Europameisterschaft gekürt wurde.

»Ein Titel wie von einer anderen Welt für eine unvergessliche Generation«, kommentierte die spanische Tageszeitung »El País« den ersten EM-Titel der Iberer, mit dem die Spanier ihre Ausnahmestellung im europäischen Basketball eindrucksvoll untermauerten. »El Mundo« machte zurecht eine »niederschmetternde Überlegenheit« des Teams von Trainer Sergio Scariolo aus. Nach dem WM-Sieg 2006 und der Silbermedaille bei Olympia 2008 feierten Gasol und Co. endlich auch den EM-Titel und tilgten zugleich die bitterste Niederlagen aus ihrem Gedächtnis.

Vor zwei Jahren war in der heimischen Hauptstadt Madrid alles für den EM-Sieg vorbereitet, doch dann kassierte der große Favorit eine Ein-Punkt-Niederlage gegen Russland. Auch in Polen lief es für den Topkandidaten auf Gold zunächst nicht rund. In den ersten beiden Runden setzte es Pleiten gegen Serbien und die Türkei, erst in der Endrunde kamen die mit NBA- und Euroleague-Stars gespickten Spanier ins Rollen. »Wir sind in dieses Turnier hineingestolpert. Das macht die Goldmedaille noch wertvoller«, sagte Gasols Bruder Marc.

Ab dem Viertelfinale waren die Spanier dann nicht mehr zu stoppen. Kantersiege gegen die bis dahin ungeschlagenen Franzosen um NBA-Star Tony Parker und die starken Griechen sowie im Endspiel am Sonntag eine »goldene Packung« (»El Periódico«) gegen die bemitleidenswerten Serben – König Gasol und seine Adjutanten waren nicht aufzuhalten. »Wir haben großartig gespielt und es wirklich verdient, diesen Moment zu genießen«, sagte Pau Gasol. Der neue König hat gesprochen

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