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Ohrfeigen für die Putschisten

Internationaler Druck auf Regime in Honduras

  • Lesedauer: 2 Min.
Bei Unruhen nach der Rückkehr des gestürzten honduranischen Präsidenten Manuel Zelaya in seine Heimat am Montag dieser Woche sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Derweil distanzierte sich die UNO von den geplanten Wahlen.

Tegucigalpa (AFP/ND). Nach der Rückkehr des gestürzten honduranischen Staatschefs Manuel Zelaya wächst der internationale Druck auf die Putschistenregierung, den Machtkampf friedlich beizulegen. Die UNO entzog Honduras am Mittwoch (Ortszeit) ihre Unterstützung für die geplanten Wahlen. Die technische Unterstützung für die am 29. November vorgesehenen Präsidentschaftswahlen werde vorerst ausgesetzt, ließ UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in New York erklären. Derzeit erfülle das mittelamerikanische Land offenbar nicht die Voraussetzungen »für die Abhaltung glaubwürdiger Wahlen, die Frieden und Stabilität voranbringen«, hieß es zur Begründung.

Der brasilianische Staatschef Luiz Inacio Lula da Silva forderte den UN-Sicherheitsrat auf, die Krise in Honduras zum Thema zu machen. Die schwedische EU-Ratspräsidentschaft appellierte am Mittwochabend in Brüssel an die honduranischen Machthaber, Zelayas Unversehrtheit sicherzustellen. Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) kündigte an, am Wochenende erneut eine Vermittlungsdelegation nach Honduras zu schicken. Die Regierung von Putschisten-Chef Roberto Micheletti habe dem zugestimmt, sagte OAS-Generalsekretär José Miguel Insulza in New York.

In Tegucigalpa war die Lage weiter äußerst gespannt. Die Polizei teilte mit, dass zwei Menschen bei den Demonstrationen für Zelaya ums Leben gekommen seien. Laut Zelaya gab es hingegen zehn Todesopfer. Außerdem sprach er gegenüber der spanischen Zeitung »El Mundo« von einem gescheiterten Versuch, ihn zu ermorden. Dem spanischen Rundfunk sagte Zelaya am Donnerstag, »Söldnergruppen« sollten die brasilianische Botschaft stürmen, um ihn zu töten.

Am Mittwoch waren erneut bis zu 15 000 Zelaya-Anhänger in Tegucigalpa zusammengeströmt, um gegen den Putsch zu demonstrieren. Nach Berichten von AFP-Korrespondenten ging die Polizei mit Tränengas gegen etwa hundert Teilnehmer vor und nahm einige von ihnen fest.

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