Besuch von der Staatsanwaltschaft
Ermittlungen gegen BayernLB wegen Verdachts auf Untreue
München (dpa/ND). Die von der Finanzkrise hart getroffene BayernLB ist nun auch ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Die Ermittler prüfen, ob beim milliardenschweren Kauf der Beteiligung an der österreichischen Hypo Group Alpe Adria (HGAA) vor zwei Jahren alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Die Ermittlungen scheinen sich vor allem auf den früheren Vorstandschef Werner Schmidt zu konzentrieren.
Am Mittwochmorgen wurden Räume der Landesbank und der HGAA in München, Österreich und Luxemburg durchsucht, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München sagte. Dabei gehe es um den Verdacht, dass beim Erwerb der HGAA 2007 bewusst ein zu hoher Kaufpreis gezahlt wurde. Dies würde den Tatbestand der Untreue erfüllen.
Vorstandschef im fraglichen Zeitraum war Werner Schmidt, der die Bank von Juni 2001 bis Frühjahr 2008 leitete. Seitdem ist Michael Kemmer bei der BayernLB am Ruder. An der Aktion waren 28 Staatsanwälte, 53 Beamte des Landeskriminalamtes und 18 Polizisten beteiligt. Es gab vier Durchsuchungsbeschlüsse des Amtsgerichts München.
Ein Sprecher der BayernLB bestätigte die Aktion auf Anfrage und sicherte zu, die Bank werde mit den Ermittlungsbehörden zusammenarbeiten. Die BayernLB war im Mai 2007 für 1,6 Milliarden Euro bei der aus der früheren Kärntner Landesbank hervorgegangenen HGAA eingestiegen. Sie hält dort 67,1 Prozent der Anteile. Die BayernLB musste im Zuge der Finanzkrise im Herbst 2008 vom Staat mit 10 Milliarden Euro gestützt werden. Foto: dpa/Hörhager
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