Werbung

Streit ums neue Dach

  • Hans-Gerd Öfinger
  • Lesedauer: 1 Min.

Ganz neu sind die Fusionspläne der Bahngewerkschaften Transnet und GDBA nicht. Als einer ihrer Urheber gilt Ex-Transnet-Chef Norbert Hansen. Eine Fusion wirft unweigerlich die Frage nach dem Austritt aus einem der beiden konkurrierenden Dachverbände auf, denen die Gewerkschaften angehören. Hansen wäre bereit gewesen, mit der Transnet den DGB für eine Hochzeit mit der GDBA zu verlassen und in den tendenziell CDU/CSU-nahen Beamtenbund zu wechseln – in der Transnet gehörte ein SPD-Buch über Jahre zum »guten Ton«. Hansens Nachfolger Alexander Kirchner dagegen lässt bislang keine Zweifel aufkommen, dass er die Transnet fest im Gewerkschaftsbund verankert sieht.

Eine wesentliche Triebfeder des Fusionsgedankens könnte indes der finanzielle Druck sein, der sich aus den sinkenden Mitgliederzahlen ergibt. Insbesondere der GDBA sagen Beobachter chronische finanzielle Schwierigkeiten nach. Zudem droht mit Schwarz-Gelb die weitere Zerschlagung des Bahnkonzerns, möglicherweise ein stückweiser Verkauf der verschiedenen Transport- und Servicesparten. Dies würde auch die Basis von GDBA und Transnet untergraben und nicht zuletzt auch wieder Begehrlichkeiten bei anderen DGB-Gewerkschaften wecken, ihren Organisationsbereich auf Unternehmen der Bahn auszudehnen.

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.