Kein Klima, um zu überleben

  • Martin Ling
  • Lesedauer: 1 Min.

Eine Zukunftsperspektive ist es nicht: Abtauchen, wie es das Kabinett der Malediven erstmalig praktiziert hat, eröffnet den rund 385 000 Bewohnern keine Überlebenschance. Leben unter Wasser ist dem Menschen dauerhaft bisher nicht möglich. Und nichts spricht dafür, dass sich mittels Evolution oder Technologie an diesem Umstand bis 2100 etwas ändert. Was sich bis dahin ändert, ist der Meeresspiegel. Dass er infolge des Klimawandels steigt, zeigen die letzten Jahre deutlich und die einzige offene Frage bleibt, wie stark. Für die Malediven, aber nicht nur für sie, ist das eine Frage des schlichten Überlebens und eine Frage von wenigen Zentimetern.

Fatalismus ist freilich die Sache des maledivischen Präsidenten Mohammed Nasheed nicht: Ein Fonds, mit dessen Mitteln für den Fall der Fälle Kontinentalboden aufgekauft werden soll, wurde schon aufgelegt. Und mit der medienwirksamen Tauchaktion will Nasheed ein deutliches Signal für den Weltklimagipfel im Dezember setzen. In Kopenhagen stellt sich die Frage nach einem nachhaltigen Entwicklungsmodell dringender denn je. Doch bisher gilt: Der Klimawandel schreitet voran – der Politikwandel steht weiter aus. Denn die Industrieländer als Hauptverursacher des menschengemachten Klimawandels zeigen sich ihrer Verantwortung bis dato nicht gerecht. Wenn sich das nicht ändert, zahlen die Malediven als eines der ersten Länder die Zeche.

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