Leise Töne von Lautsprecher Basler

Favoritenschreck Eintracht Trier geht mit Sorgen in das DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Köln

  • Lesedauer: 2 Min.

Beim Pokalschreck Eintracht Trier ist ausgerechnet vor dem heutigen Achtelfinale gegen den Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln Feuer unter dem Dach. Nach vier Niederlagen in Serie ist Teamchef Mario Basler in die Kritik geraten. Eine vergleichsweise Negativserie hat es beim West-Regionalligisten, der in den vorigen Runden des DFB-Pokals schon Hannover 96 und Arminia Bielefeld aus dem Wettbewerb geworfen hat, zuletzt zu Beginn der Saison 2005 gegeben.

»Wir müssen über Veränderungen nachdenken. Es wird aber vor dem Pokalspiel keine Reaktionen geben – und direkt danach auch nicht«, sagte Triers Vorstandsmitglied Harry Thiele. Außerdem erreiche der Trainer die Mannschaft noch und diese stünde hinter Basler. Aber manche Spieler müssten sich in puncto Disziplin Fragen gefallen lassen, so Thiele.

»Momentan bin ich ehrlich gesagt etwas ratlos. Es war teilweise eine desolate Leistung«, gestand Chefcoach Basler nach der jüngsten 0:1-Heimniederlage gegen die Sportfreunde Lotte. Stürmer Sahr Senesie, der in der Runde der letzten 32 Teams die Bielefelder mit drei Treffern allein rausgeschossen hatte, redete Tacheles: »Am besten wir scheiden aus, dann können wir uns wieder voll auf die Regionalliga konzentrieren.« Von überbordender Pokal-Euphorie wie 1998, als Trier erst Schalke 04 und dann den Weltcupsieger Borussia Dortmund aus dem Pokal warf, ist bei den Spielern derzeit nichts zu spüren. »So kann es nicht weitergehen«, sagte Mittelfeldspieler Gustav Schulz, »es wird richtig eng.«

Der sonst nicht auf den Mund gefallene Basler schlägt deshalb leise Töne an. »Köln ist klarer Favorit, wir krasser Außenseiter«, so der Trainer, dessen Team zuletzt elf Gegentore in drei Spielen hinnehmen musste. Trotzdem waren die Tickets heiß begehrt. Binnen sieben Stunden war das Moselstadion ausverkauft, für die leer ausgegangenen Fans wird das Spiel auf einer Großleinwand in einem Festzelt zu sehen sein. Eintritt frei.

Die Kölner reisen mit großem Respekt nach Trier. »Es wird für uns ganz schwer werden. Die Trierer werden um jeden Meter kämpfen und alles geben. Aber wir sind darauf gut eingestellt und werden sie auf keinen Fall unterschätzen«, meinte Kölns Nationalspieler Lukas Podolski. dpa/ND

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