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Zaun muss weg
Martin Kröger fragt sich, wann Tempelhof offen ist
Politiker, wie die Zeit vergeht. Vor einem Jahr bereits ging der große Schließungsrummel um den Innenstadtflughafen Tempelhof über die Bühne – und noch immer riegelt ein Zaun das Gelände ab. Allen Anstrengungen von Anwohnern, Initiativen und ihrer politischen Verbündeten zum Trotz wird weiter an diesem Symbol einer arroganten, bürgerfeindlichen Politik festgehalten.
Dabei hat der rot-rote Senat doch erst jüngst bewiesen, dass er wie im Fall des Kita-Volksbegehrens durchaus flexibel auf die Wünsche der Bürger in der Stadt reagieren kann – wenn nur die Argumente plausibel sind. Im Fall des Innenstadtflughafens leuchten die Gründe der Öffnungsbefürworter genauso ein wie die Vorstellungen der Elternvertreter zur frühkindlichen Bildung.
Wieso der Senat aber im Fall Tempelhofs seine strikte Blockadehaltung aufrecht erhält, ist nicht nachvollziehbar. Warum, fragt man sich, muss eine Wiese im Herzen der Stadt verschlossen bleiben? Oder: Wieso ist die einzige Senatsvision für so ein Areal ein exklusiver Raum mit Wachdienst, der das Areal überwacht und die Tore morgens auf - und abends wieder abschließt?
Dass sich inzwischen die Wut der Anwohner angesichts dieser Lage immer mehr verstärkt, überrascht nicht. Fordern doch seit langem nicht nur linksradikale Gruppen die Flughafenöffnung. Und sie haben Recht: Der Zaun muss weg, partizipative Lösungen her.
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