Blitzabgänge bei Opel
Führung soll offenbar ausgewechselt werden
Detroit/Rüsselsheim (dpa/ND). Opel bekommt nach dem Platzen des Verkaufs an Magna eine neue Spitze. Der bisherige GM-Europachef Carl-Peter Forster verlässt nach dpa-Informationen den Konzern. Auch der bisherige Opel-Chef Hans Demant werde das Unternehmen voraussichtlich nicht mehr führen. Forster hatte sich für einen Einstieg des Zulieferers Magna bei Opel ausgesprochen und die Kehrtwende von GM ungewöhnlich scharf kritisiert. Laut »Spiegel Online« liebäugelt GM mit dem US-Manager Nick Reilly, der bislang für das Asiengeschäft und die Marke Chevrolet verantwortlich war, als Forsters Nachfolger.
Die vier Bundesländer mit Opel-Standorten entschlossen sich auch zu einem Paukenschlag. Der Ländervertreter in der Opel-Treuhand, Dirk Pfeil (FDP), muss demnach das Gremium verlassen. Grund sei ein kompletter Vertrauensverlust. Pfeil habe sich abfällig über das Verhalten von Politikern in den Verhandlungen geäußert. Sein Nachfolger solle der nordrhein-westfälische Wirtschaftsstaatssekretär Jens Baganz (CDU) werden. Allerdings hat sich die Aufgabe des Gremiums ohnehin erledigt.
GM kann bei der Sanierung von Opel auf staatliche Hilfe hoffen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder mit Opel-Standorten hatten signalisiert, dass sie die Beschäftigten nicht im Regen stehen lassen wollten. Die Bundesregierung wolle aber das GM-Konzept abwarten, bevor sie weitere Maßnahmen erwägt, hieß es in Berlin. Es gebe Signale, dass das Konzept nächste Woche vorliegen könnte.
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