Walesa lobt seine Rolle beim Mauerfall
Den größten Anteil aber habe der Papst
Warschau (AFP/ND). Es sei »eine Lüge«, dass UdSSR-Präsident Gorbatschow die Mauer zu Fall gebracht habe, sagte der Friedensnobelpreisträger Walesa am Montag dem polnischen Fernsehsender tvn24.
Viel wichtiger sei die Rolle des damaligen Papstes Johannes Paul II. und der polnischen Gewerkschaft Solidarnosc gewesen, die Walesa seinerzeit anführte.
»Es macht mich heute traurig, dass Helden aus denen gemacht werden, die keine waren«, sagte Walesa. Gorbatschow habe weder den Kommunismus noch die Berliner Mauer stürzen wollen – »das lag nicht auf seinem Weg«. »Wenn die Dinge so dargestellt werden, heißt das, dass Europa auf einer Lüge errichtet wird, das erschreckt mich«, erklärte der frühere Gewerkschaftsführer.
»Die Wahrheit ist, dass Papst Johannes Paul II. zu 50 Prozent zum Mauerfall beigetragen hat, 30 Prozent die Solidarnosc und Lech Walesa und nur 20 Prozent der Rest der Welt«, sagte Walesa. Der polnische Papst habe seinerzeit die Völker Europas aufgerufen, das »Gesicht der Welt zu verändern«, und seine Botschaft habe die Menschen ermutigt, die Politiker zu Veränderungen zu zwingen.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.