Karlsruhe: Mutmaßliche Kriegsverbrecher in Haft

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Karlsruhe (AFP/ND). Zwei Ruander, die für den Tod von hunderten Zivilisten im Kongo verantwortlich sein sollen, sind in Karlsruhe und Stuttgart festgenommen worden. Das teilte die Bundesanwaltschaft am Dienstag in Karlsruhe mit. Bei dem 46-jährigen Ignace M. und dem 48-jährigen Straton M. handele es sich um Führungsfunktionäre der Milizenorganisation Demokratische Kräfte für die Befreiung Ruandas (FDLR). Die Bundesanwaltschaft wirft ihnen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen vor.

Die FDLR war der Anklagebehörde zufolge an dem Bürgerkriegsgeschehen in den an Ruanda angrenzenden Landesteilen der Demokratischen Republik Kongo beteiligt. Die Milizionäre sollen von Januar 2008 bis Juli 2009 mehrere hundert Zivilisten getötet, eine Vielzahl von Frauen vergewaltigt, etliche Dörfer geplündert und gebrandschatzt und zahlreiche Kinder als Soldaten zwangsrekrutiert haben. Die kongolesische Zivilbevölkerung sollte damit gezwungen werden, die FDLR zu versorgen und ihr Schutz zu gewähren.

Der Beschuldigte Ignace M. war laut Bundesanwaltschaft seit 2001 Präsident der FDLR. Er soll damit zugleich der Oberkommandierende der bewaffneten Truppen dieser Organisation gewesen sein. Straton M. sei seit 2005 Vizepräsident der FDLR und soll Ignace M. in militärischen Angelegenheiten vertreten und beraten haben.

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